Irgendwann muss man beim KFC Uerdingen auch mal einen Haken hinter alle Streitigkeiten machen. Doch dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen.
Zu viele Sachen sind unklar, zu viele - teils brisante - Anschuldigungen schwirren durch die Luft. Im Mittelpunkt derzeit: Der dreiköpfige Vorstand mit Thomas Platzer auf der einen Seite und seinen Kollegen Peter Kahstein und Dirk Röthig auf der anderen Seite.
Beide Seiten sind sich nicht grün: Vor allem die Aufarbeitung, was die Ticketeinnahmen rund um das ausverkaufte Spiel gegen den MSV Duisburg (1:2 vor 10.000 Zuschauern) angeht, bringt viele Vorwürfe mit sich.
Platzer attackierte seine beiden Vorstandskollegen in einem Interview beim Uerdinger Fanradio scharf, nachdem diese auf der eigenen Vereinshomepage bestätigten, dass Platzer anwies, Gelder aus den Ticketeinnahmen des MSV-Spiels auf ein externes Konto überweisen zu lassen. Dies erklärte Platzer in dem angesprochenen Interview. Zudem deutete er an, dass er den Verdacht habe, Gelder könnten veruntreut worden sein.
Nach diesem Interview meldete sich zunächst der Verwaltungsrat durch seinen Vorsitzenden Nils Gehlings, der erklärte: "Nach den sowohl intern als auch öffentlich geäußerten Vorwürfen unseres ersten Vorsitzenden gegenüber seinen Vorstandskollegen, wird der Verwaltungs- und Ehrenrat alle angesprochenen Punkte sorgfältig prüfen. Hierfür wird ein unabhängiger Finanzprüfer hinzugezogen, um die Vorwürfe objektiv zu untersuchen.“
Was offenbar derzeit geschieht, sollten die Ergebnisse vorliegen, werden sich Kahstein und Rötig zu allen Vorwürfen in einer eigenen Pressekonferenz äußern. Was sie schon verlauten ließen in der "WZ": "Wir können alle Aussagen Platzers widerlegen, für etwa 70 Prozent haben wir schriftliche Nachweise, wie beispielsweise E-Mails.“